– Regeln des Erfolges für eine Präsentation
Es gibt ein Missverständnis darüber, wie wir Ideen präsentieren und wie unser Publikum diese Idee aufnimmt. Und aufnehmen kann. In diesem Artikel erfahren Sie, warum.
In den Klub der erfolgreichen Ideen
Wir können uns eine Präsentation etwa so vorstellen, wie ein Besuch im Klub. Vor allem dann, wenn wir etwas neues Präsentieren. Eine Idee zu einem Projekt oder eine Innovation im Unternehmen. Wir – die Urheber*innen dieser Idee – wollen uns und unsere Idee so präsentieren, dass wir in den Klub hineinkommen. Der Klub, das ist das Meeting, die Köpfe unserer Zuhörenden, der Klub ist die Riege der Entscheider*innen.
Zugegeben, an einer Stelle hinkt der Vergleich dramatisch. Die wenigsten Menschen rücken mit einer Powerpoint-Präsentation am örtlichen Tanzlokal an, um die Sicherheitskräfte von der eigenen Partytauglichkeit zu überzeugen.
Aber das grundsätzliche Prinzip ist dasselbe. Bevor wir mit unserem Vorhaben nämlich in den erlesenen Kreis der realisierten Projekte und erfolgreichen Präsentationen aufgenommen werden, müssen wir ein Nadelöhr passieren.
Und das steht in der echten Welt in Form von kantigen Typen vor dem Etablissement. In der Welt der Präsentationen und Meetings ist dieses Nadelöhr in den Köpfen unserer Zuhörerschaft verortet. Wir reden also an dieser Stelle über den mentalen Türsteher, der gnadenlos alle abweist, die keinen guten Eindruck machen.
Es geht also um die Filter, die in unseren Gehirnen eingebaut sind. Diese steuern uns intuitiv durch die Welt. Und das ist auch gut so. Denn unser schlaues Hirn muss seine Ressourcen sparsam einsetzen. Die Region unseres Gehirns, das Ideen entwickelt und Probleme löst ist der Neocortex. Hier findet sich eine unfassbar große Fähigkeit, komplexeste Dinge zu durchdenken. Das Problem: es dauert lange und verbraucht eine Menge Energie. Es ist anstrengend.
Doch das Gehirn hat viele andere Bereiche und wir sind immer noch dabei, alle Zusammenhänge zu erforschen. Doch einiges wissen wir – dank der Neurowissenschaft – bereits über unseren erstaunlichen Denkapparat. Und eines wissen wir: bevor der Neocortex aktiv wird, gibt es einige Filter, die es zu passieren gilt. Intuitive Reaktionen wie „mag ich“ oder „mag ich nicht“ sind häufig nicht in erster Linie die Ergebnisse einer tiefgründigen Analyse.
Und genau hier liegt das Problem.
Aufstiegskompetenz bedeutet, wir kommen am Türsteher vorbei
Stellen Sie sich vor, Sie hatten über Nacht einen genialen Einfall. Eine Idee, die etwas bewegen könnte, in Ihrem Unternehmen. Und Sie entschließen sich, diese auszuarbeiten. Sie bekommen sogar direkt einen Termin bei Ihren Vorgesetzen und erstaunlich schnell stehen Sie in einem Meetingraum und haben den Presenter in der Hand.
Sie stehen vor dem Klub.
Sie können sich nun sicher schon denken, worauf ich hinauswill. Was Ihnen auf dem Weg in den Klub im Weg steht, sind mentale Türsteher, die eine ganz andere Perspektive haben. Sie selbst haben Ihre Idee durchdacht und nun möchten Sie sie präsentieren.
An dieser Stelle sitzt das tiefe Missverständnis, wie wir präsentieren. Ich sehe viel zu oft, dass von Neocortex zu Neocortex präsentiert wird. Dieser Teil des Gehirns ist aber allzu oft noch gar nicht involviert bei den Menschen, die uns zuhören wollen.
Aufstieg und Aufmerksamkeit bekommt man nicht geschenkt
Vielmehr muss man sich diese erarbeiten. Denn die angesprochenen Filter (die viel älteren Teile unseres Gehirns) sind auf zentrale Fragen aus:
- Ist das, was da gerade kommt, bedrohlich? Konkret bedeutet die Frage bedroht mich die Idee, meine Position, meine Art zu arbeiten?Wenn diese Frage mit „Ja“ beantwortet wird, wird man Ihnen mit Widerstand begegnen oder sich verweigern. Wenn sie mit „nein, es ist nicht gefährlich“ beantwortet wird, wird die nächste Frage gestellt:
- Kann ich das Vorgestellte gefahrlos ignorieren?
Ein „ja“ bedeutet hier: abschalten. Unsere Zuhörenden sind dann bestenfalls noch physisch präsent.
Ein „nein“ bedeutet: Aufmerksamkeit! Zumindest für eine kurze Zeit. Das ist der Moment, in dem wir auf dem Weg hinein in den Klub sind.
Im nächsten Artikel machen wir an der Stelle weiter. Dann erzähle ich Ihnen, wie Sie Informationen so strukturieren, dass Sie die Aufmerksamkeit der Zuhörenden halten und in echte Neugier verwandeln.
Wir freuen uns auf Fragen, Feedback und Erfahrungsberichte!
Bis dahin, viel Spaß und Erfolg dabei, gemeinsam an die Spitze zu kommen.
Artikelbild: © Halfpoint- AdobeStock_236993896
Mein Name ist Nils Beckmann. Ich gehöre seit einigen Jahren zu dem Aufstiegskompetenz Trainer Team. Das Pitchtraining steht für mich im Focus des Coachings um Aufstiegskompetenz, Aufstiegsrhetorik und Aufstiegsstrategien zu erlangen. Bei meiner Methode ist die richtige Aufstiegsrhetorik beim Präsentieren das A und O um Ihre Ideen, Produkte, Leistungen so vermitteln, dass sie neugierig machen und verstanden werden. Am Ende eines Elevator Pitches steht immer ein Deal. Mehr Informationen finden Sie auf: www.pitchandgrow.com