Wer sich an Neujahr Ziele setzt, ist motiviert oder empfindet oftmals großen Druck, ob vertaner Chancen der letzten Jahre.
Folgt man den Aussagen der Psychologen William R. Miller und Janet C´Branca scheitern aber 25% aller guten Vorsätze nach bereits rund 6 Wochen. Fünf bis sechs Anläufe sind im Schnitt nötig um Veränderungen herbeizubringen.
Nehmen Sie mit uns Ihre Hürden, die sie vom guten Vorsatz bis zum Ziel bringen!
Übergeordnete Ziele im Leben haben Orientierungsfunktion für den Einzelnen. Sie ermöglichen es, uns zu erinnern, dass das Alltägliche vielleicht nicht die Relevanz besitzt, wie es uns unsere übervollen Terminpläne glauben lassen wollen.
Zudem: Wer ohne Ziele und übergeordnete Vorstellungen durchs Leben geht, kann schnell die Orientierung im Wald der Alltagsanforderungen verlieren.
Wozu führt diese Alltagsanforderung aber oft? Manch erstrebtes Ziel bleibt einfach im Planungsstadium stecken!
Es bleibt bei einem Impuls, einem Wunsch oder einem sehnsüchtigen Betrachten einer Veränderung.
Welches Ziel wir auch haben. Wenn wir es erreichen, erfüllt es uns mit Stolz und es stärkt das Selbstbewusstsein
Persönliche Pläne müssen Kraft für den Aufstieg lassen!
Lassen Sie mich ein, zwei Gedanken ausführen, die Sie vielleicht nicht auf den ersten Blick mit Plänen in Verbindung bringen.
Im dritten Jahrhundert vor Christi Geburt entstand der Begriff des „Pyrrhussieges“. Was bedeutet das? König Pyrrhus von Epirus zog zu dieser Zeit für die Griechen in den Krieg gegen die Römer. Er besiegte sie im heutigen Süditalien in der Schlacht bei Asculum. Eine Unzahl seiner Männer verloren in dieser Schlacht ihr Leben. Und er bedachte seinen Sieg mit folgenden Worten: „Noch ein Sieg – und wir sind verloren!“
Seitdem ist der „Pyrrhussieg“ ein Erfolg bei gleichzeitigen, erheblichen Verlusten.
„Durchhalten!“ heißt oft die Maxime von Managerinnen. „Nicht aufgeben!“ eine andere. Doch, wie stellt man fest, ob man nicht gerade auf dem besten Weg zu einem Pyrrhussieg ist? Wie viel soll ich tun, aber ein anderer unterlassen?
Die Frage ist also: Wie erreichen wir kraft- und verlustminimiert unsere selbstgesteckten Ziele?
Erlauben Sie mir einen weiteren Gedanken: Der Persönlichkeitspsychologe Eric Klinger hat festgestellt, dass die Phase des Aufhörens der Umsetzung eines guten Vorsatzes eines psychic earthquake – eines psychisches Erdbebens – gleichkommt.
Denn unsere Wünsche und Ziele sind sowohl stark mit unserer eigenen Identität als auch mit unserer Lebensorganisation verbunden. Ein Aufgeben, aufgrund von Skepsis, Unentschiedenheit oder Widerstand werden oft als Schwäche gedeutet oder als Mangel an Entschlossenheit.
Gescheiterte Pläne kosten Kraft!
Dabei ist das Aufgeben ein grundlegendes Instrument zur Selbstregulierung und Selbstkorrektur. Das unerbittliche Verfolgen von Zielen hat seinen Preis und schlägt sich nicht selten im Wohlbefinden und der Psyche nieder.
Motivationsforscher der Concordia University in Montreal haben festgestellt, dass das Festhalten an beispielsweise wenig realistischen Zielen, ein höheres Level an dem sogenannten C-reaktiven Proteins bedeutet. Im Erwachsenenalter spielt dieses eine Rolle bei der Entwicklung von Diabetes, Herzkrankheiten und vorzeitigem Altern. Wer schwer erreichbare Ziele aufgibt, erfährt im Gegenteil sogar ein höheres Wohlbefinden, so dass die Produktion des Stresshormons Kortisol zurückgeht. Wenn natürlich und nur wenn die Person in der Lage ist, das Aufgeben als Selbstkorrektur zu begreifen. Ansonsten ist sie dem oben beschriebenem psychic earthquake ausgesetzt.
Das bedeutet nicht, dass Sie alle Ziele aufgeben sollten, die viel Einsatz und Mühe verlangen. Es ist mehr die wohlüberlegte und durchdachte Kombination aus Durchhalten und Aufgeben
Setzten Sie sich tatkräftig für Ihre eigenen Wünsche und Träume ein! Vermeiden Sie blindmachendes Hinterherrennen. Gehen Sie der Gefahr aus dem Weg, sich in der Verwirklichung Ihrer Ziele zu verirren.
Was hat Ausdauer mit Ihrem Aufstieg zu tun?
Begabung, Intelligenz und Glück! Diese drei Komponenten werden oft (und auch oft fälschlicherweise) als die besten Voraussetzungen für das erfolgreiche Erreichen von Zielen angesehen. Was jedoch unterschätzt wird ist die Komponente und Rolle der Ausdauer.
„Dranbleiben!“ heißt ist die Devise. Denn wir scheitern nicht, weil wir unbegabt oder wenig intelligent sind, sondern weil wir wenig hartnäckig sind.
Wäre es nicht schön, hierzu eine Methode zu erhalten? Eine Methode, die hilft am Ball zu bleiben.
Die Methode um Ausdauer zu entwickeln!
Wenn Sie ein Instrument anwenden könnten, das Ihre persönlichen Wünsche oder Karrierewünsche in selbst beeinflussbare Ziele umwandeln könnte, wäre Ihnen sehr geholfen!
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist es, das Ziel genau zu formulieren, bevor Sie sich auf den Weg begeben.
Erstrebenswerte Ziele in Formulierungen, wie etwa: „Ich müsste mal ein paar Kilo abnehmen, mehr Sport betreiben, auf meinen Körper achten, in der Firma mehr voran kommen oder meine persönlichen Finanzen mehr in Ordnung bringen“, führen oft zu keiner Realisierung.
Oft bleiben solche Wünsche eben nur Wünsche. Denn vage Umsetzungen von Zielen resultieren oft aus vagen Vorstellungen von den Einzelkomponenten, die zu den Zielen führen. Wir gehen jetzt einmal davon aus, dass Sie ein paar gut durchdachte und klar formulierte Wünsche und wohlgeformte Ziele benennen können und wollen. Und trotzdem: Schleicht sich bei Ihnen im Alltag dann auch oft ein Rückfall ein oder wirken unbewusste Muster kontraproduktiv?
Es macht deshalb Sinn, Ziele und Zielsetzungen in konkrete Handlungspläne umzuformulieren.
- Der Ausgangspunkt sollte schriftlich beleuchtet werden
- Die Hemmnisse, Hürden sollten durchdacht werden
- Und es sollten klare Aufgabenstellung zur Zielerreichung formuliert werden.
Die Umwandlung von Problemen in Ziele schafft Ausdauer!
Vielen Managerinnen fällt es viel leichter zu beschreiben, was Ihnen nicht gefällt, ihnen Probleme bereitet oder Sorgen macht. Sie können einen guten Grund angeben, warum ein Ziel nicht erreicht werden kann oder konnte oder ein Problem immer noch Bestand hat.
Das alles aber leitet sie weg vom Ziel. Aber was bringt sie näher ans Ziel? Folgendes hilft und ist nach den Ausführungen von Barbara Seidel in Ihrem Buch NLP – Mentale Ressourcen nutzen! (2015) (Zusammenfassung) zu empfehlen:
- Fragen Sie sich: Welche Einstellungen veranlassen mich, mein Ziel zu wollen? Klären Sie Ihre Motivation.
- Formulieren Sie Probleme in zukünftig erreichbare Ziele. Stellen Sie das eigene Handeln in den Mittelpunkt. Denken Sie an konkrete Lösungen, welche Ihr Problem aus der Welt schaffen können. Erstellen Sie einen Aktionskatalog.
- Fragen Sie sich, welche Bereiche von der Zielerreichung unmittelbar beeinflusst werden. So bereiten Sie sich auf mögliche Hindernisse, notwendige Absprachen, Änderungen des z.B. Tagesablaufs u.ä. vor.
- Fragen Sie sich, welche Einwände Anderer und Hindernisse konkret bestehen? Schaffen Sie konkrete Abhilfe hierzu.
- Fragen Sie sich und visualisieren Sie: Wie fühlt es sich an, wenn ich das Ziel erreicht habe. So umgeben Sie sich bereits von Beginn an mit der Aura des Sieges. Sehr beflügelnd.
- Fragen Sie sich: Ist das Ziel positiv formuliert?
- Setzen Sie einen konkreten für Sie optimalen Zeitrahmen auf. Ist dieser realistisch? Ist dieser umsetzbar?
- Finden Sie messbare Kriterien für Etappensiege und kontrollieren Sie Ihren Aktionsplan. Eventuell müssen Sie diesen ein paar Mal anpasssen. Ein einfaches Beispiel: Sie wollen mehr Sport machen und stellen fest, dass es Ihnen doch unmöglich ist morgens früh aufzustehen und ändern daraufhin Ihren Aktionsplan und schaffen eine Alternative am Abend.
- Fragen Sie sich: Welche konkreten Handlungen sind erforderlich, um mein Ziel zu erreichen? Welchen Input muss ich also leisten? Was ist also der Preis für mein Ziel 😉 Kalkulieren Sie den Aufwand.
Beispielsätze: Folgende Beispielsätze erklären die Wirkmacht der positiven Umformulierung.
Negativ:
- Meine unkoordinierte Terminplanung bereitet mir bei unserem neuen Projekt viele Probleme
- Schon immer hatte ich für meine Weiterbildung zu wenig Zeit
- Ich muss mich jeden Tag durchringen Sport zu machen. Meistens schaffe ich es nicht
- Seit langem will ich schon auf die Fachtagung für Mediziner gehen. Immer kann ich aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen.
Positiv:
- Mit dem Start des neuen Projektes plane ich jeden Tag 20 Minuten vorab ein, um die beruflichen Termine zu planen. Dies tue ich schriftlich.
- In Zukunft werde ich mich konsequent um die Thematik Weiterbildung kümmern und mindestens zweimal im Monat mit Kollegen über sinnvolle Herangehensweisen sprechen.
- Sport ist für mein Wohlbefinden da. Ich übe täglich. Ich plane Zeit dafür ein.
- In den nächsten Monaten werde ich mich um Fachtagungen kümmern, die Alternativen bedeuten. Die passenden Alternativen suche ich für mich aus.
Und last not least: Glauben Sie an sich!
Wir freuen uns auf Fragen, Feedback und Erfahrungsberichte!
Bis dahin, viel Spaß und Erfolg dabei, gemeinsam an die Spitze zu kommen!
Ihre Dr. Martina I. Mronga
Artikelbild: © Halfpoint- AdobeStock_248037690
Dr. Martina I. Mronga ist Mikropolitik- und Managementberaterin. Mit ihrer Firma faegipae berät sie seit mehreren Jahren große Unternehmen, Organisationen und Universitäten. Hier unterstützt sie Leserinnen und Leser dabei, sich in einer Organisation zu etablieren, Widerstände zu umgehen und Führungskraft zu werden. Courage und Charme sind dabei wichtige Bestandteile ihrer Arbeit.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Frau Mronga,
am Anfang unseres Coachings war ich sehr skeptisch. Karriereplanung ? Geht das überhaupt ? Ich ? Mittlerweile weiß ich, ja es geht und ja es funktioniert. Ich verstehe immer besser die Zusammenhänge, verändere meine Kommunikation und plane meine nächsten Schritte strategischer. Um mit jedem auch noch so kleinen Schritt gewine ich an Mut und Selbstbewußtsein. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen und bin positiv gespannt wo es enden wird.